Er spielte schon gegen den FSV Mainz 05 und traf gegen den Hamburger SV: Niklas Hunold durfte sich im DFB-Pokal-Vergleich „David gegen Goliath“ bereits mit zwei Bundesligisten messen und hat Lust auf eine Zugabe. „Wenn im Sommer eine dritte Partie hinzu käme, wäre das überragend“, sagt der Verteidiger.
Die Chance lebt, denn der 26-Jährige hat einen Vertrag bei TuS Rot-Weiß Koblenz unterschrieben, und der Südwest-Regionalligist befindet sich noch im Rennen um den Rheinlandpokal.
Der bislang größte Tag in der Laufbahn des Niklas Hunold und der in der Vereinsgeschichte von Rot-Weiß Koblenz sind lediglich durch eine Nacht voneinander getrennt. Drittes Augustwochenende im Jahr 2018: Hunold führt den TuS Erndtebrück als Kapitän aufs Feld im Siegener Leimbachstadion, wo die Wittgensteiner ihre Erstrundenpartie im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV austragen. Der HSV führt schnell mit 2:0, alles scheint den erwarteten Gang zu nehmen. Aber der Oberligist lässt nicht locker, schafft den Anschluss, kurz nach der Pause durch eben durch Hunold sogar den Ausgleich und muss sich nach großem Kampf am Ende nur mit 3:5 geschlagen geben. Der Dino von der Elbe wankt, fällt aber nicht. „Es war bis heute das schönste Spiel in meiner Laufbahn, das für mich durch das Tor gekrönt wurde. Als Innenverteidiger schießt du schließlich nicht so viele Tore“, erinnert sich der Abwehrchef an die Partie am Vortag des bislang einzigen DFB-Pokal-Einsatzes von Rot-Weiß Koblenz auf dem Oberwerth (0:5 gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf).
Ab der Saison 2020/21 können Hunold und der Südwest-Regionalligist daran arbeiten, gemeinsam an solchen besonderen Pokal-Geschichten zu schreiben. Der solide Abwehrmann, der seine Aufgaben darin sieht, Verantwortung zu übernehmen und seinen Mitspielern auf dem Platz zu helfen, stand schon längere Zeit in Kontakt mit dem Sportlichen Leiter von Rot-Weiß Christian Noll.
Vor einem Jahr klappte es nicht mit einer Verpflichtung, weil Hunold damals eine Stelle beim Deutschen Fußball-Bund in der Organisation der Europameisterschaft übernahm. „Es war eine sehr interessante Arbeit, die noch viel schöner geworden wäre, wenn die EM wegen Corona nicht ausgefallen wäre“, sagt er. Sein bis Juli befristeter Vertrag beim DFB läuft in Kürze aus, sodass Hunold von der Fußball-Organisation jetzt wieder in die Praxis auf den Platz wechselt.