Beim Heimspiel gegen den VfR Aalen entwickelte sich von Beginn an ein umkämpftes Spiel um jeden Ball, der von Holger Bachthaler geforderte Derbycharakter zeigte sich schon in der Anfangsviertelstunde.
Der SSV trat im klassischen 4-4-2 mit Raute an, die in rot gekleideten Gästen spielten im gleichen System.
Nach acht Minuten mussten die Spatzen den ersten Rückschlag hinnehmen, als Schiedsrichter Hofheinz nach einem Foul im Strafraum auf den Punkt zeigte.
Der ehemalige Ulmer Alessandro Abruscia ließ Niclas Heimann keine Chance und verwandelte zum 1:0. Der VfR Aalen war griffiger in den Zweikämpfen und zeigte, dass er die letzten Niederlagen vergessen machen wollte. Noch dicker kam es für unsere Mannschaft dann in der 34. Minute, die Hintermannschaft war aufgerückt, Aalen schaltete schnell um und spielte über die rechte Seite nach vorne. Toni Vastic legte quer auf Kai Merk, der Niclas Heimann umkurvte und den Ball zum 2:0 einschob.
Dagegen schaffte es der SSV Ulm nicht, sich gefährliche Situationen zu erarbeiten. Die Pausenführung für die Gäste ging deshalb in Ordnung. Kurz vor der Halbzeit ging ein Kopfball der Ulmer knapp am langen Pfosten vorbei, Daniel Bernhard im Aalener Tor musste sonst nicht eingreifen.
Nach dem Seitenwechsel versuchte der SSV Ulm nach vorne zu spielen und hatte mehr Spielanteile als noch im ersten Durchgang. In der 70. Minute versuchte es Vinko Sapina aus der Distanz, sein Schuss ging aber über das Tor. Auch Robin Heußer versuchte sein Glück in der 75. Minute, bei seinem Schuss wurde er von Aalens Grupp gefoult, dieser sah daraufhin die gelb-rote Karte.
Die Schlussphase brachte auch eine härtere Gangart mit sich, die Spatzen waren aber mittlerweile das bessere Team, erarbeitete sich Chance um Chance und hätten ein Tor verdient gehabt.
Trotz einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und trotz guter Gelegenheiten vor allem in der letzten viertel Stunde gelang es den Ulmer heute nicht, die aggressive Aalener Mannschaft zu bezwingen.
Die nächste Chance zu punkten hat unser Team bereits am Mittwoch, dann ist die Bachthaler-Elf um 15.00 Uhr beim FSV Mainz 05 II zu Gast.
SSV: Heimann – Rinaldi (78. Kilic), Reichert, Geyer, Kehl (78. Jann) – Sapina, Heußer, Beck (53. Higl), Coban – Morina, Rühle
VfR Aalen: Bernhardt – Knipfer, Sakai, Arh, Grupp, Vastic (77. Herrmann), Abruscia (86. Senger), Windmüller, Oschkenat, Merk, Hoffmann
Stimmen zum Spiel
Holger Bachthaler: „Aus unserer Sicht ein sehr verhaltener Beginn, die ersten 20 Minuten waren wir nicht so im Spiel wie man sich das wünscht. Später haben wir besser ins Spiel gefunden, bekommen dann aber nach einem Freistoß von uns einen Konter, wo unsere Absicherungsmechanismen überhaupt nicht gegriffen haben. Die Jungs haben in der zweiten Halbzeit alles versucht und auch viele Tormöglichkeiten gehabt. Es war aber so ein Tag, an dem wir jetzt noch spielen könnten und kein Tor erzielt hätten. Solche Tage gibt es, das ist für uns aber sehr ärgerlich.“
Roland Seitz: „Jeder kann sich vorstellen, wenn man drei so Spiele hat wie wir, in was für einer Situation man sich dann befindet. Dann fährt man hier zum SSV Ulm, die sehr Heimstark sind und in den letzten Wochen grandios gespielt haben.
Wollten Sapina rausnehmen, haben mit Raute gespielt und das ist sensationell aufgegangen. Die erste Halbzeit war die beste, die wir in dieser Saison gespielt haben. Dann haben wir uns mit zwei Toren belohnt. Am Ende wurde es sehr eng und der Druck war extrem hoch. Durch den großen Fight haben wir verdient gewonnen.“