Genau die Qualitäten, die TuS Rot-Weiß Koblenz vor einer Woche den 1:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart II eingebracht hatten, vermisste Heiner Backhaus im Nachholspiel gegen den FK Pirmasens. „Ich erwarte absolute Mentalität. Das ist wichtiger als alles andere. Ich bin perplex, dass wir so ein Spiel aus den Händen geben, wenn du denkst, du hast den nächsten Entwicklungsschritt gemacht.“
Den Unterschied vor 250 Zuschauern im Stadion Oberwerth machte der Trainer darin aus, dass die Gäste in der Lage waren den Koblenzern auch einmal wehzutun. „Das macht auch eine Qualität im Abstiegskampf aus. Aus diesem Grund hat Pirmasens so viel Punkte mehr als wir.“ Seit dem Abpfiff von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka, der die 0:2-Heimniederlage der Rhein-Mosel-Städter besiegelte, sind es inzwischen zehn Zähler, die zwischen dem Neunten und dem Tabellenletzten liegen.
Der erste Nackenschlag ereilte die Gastgeber schon in der siebten Minute. Alem Koljic foulte Dennis Chessa elfmeterreif, sodass Schiedsrichter Kampka, der mit zehn verteilten Gelben Karten reichlich zu tun hatte, auf den Punkt zeigte. Dennis Krob gab Baboucarr Gayé das Nachsehen. Die Elf vom Oberwerth war zunächst gut aus den Startlöchern gegeben, hatte durch Kapitän Quentin Fouley auch den ersten Warnschuss abgegeben (5.), aber nach dem Gegentreffer übernahm der FK das Zepter. „Die erste Halbzeit ging auf unsere Seite“, erkannte auch Trainer Patrick Fischer. Und das nicht mit 1:0, sondern mit 2:0, weil Gianluca Lo Scrudato in der 42. Minute von rechts flankte und Chessa im Zentrum einköpfte.
Nach der Pause übte Koblenz mehr Druck aus und hatte viele Freistöße rund um den Pirmasenser Strafraum, aus denen die Heimelf kein Kapital schlug. Es machte sich dabei auch bemerkbar, dass neben dem gesperrten Tomislav Ivicic auch der zweite Angreifer zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Feld stand. Valdrin Mustafa musste schon in der 38. Minute mit einer Fußverletzung das Feld verlassen. „Das Gesicht der Mannschaft war in der zweiten Halbzeit wieder ein anderes, die Ballposition befand sich weiter vorne“, stellte Backhaus fest, der Alexis Weidenbach als Zielspieler in die Spitze brachte und den etatmäßigen Defensivmann für seine Leistung in ungewohnter Position lobte. Weidenbach kam nach gut einer Stunde für Debütant Luca Beckenbauer. Ein Plus an mehr Aktionen gegenüber dem ersten Abschnitt zahlte sich nicht mehr aus, weil die Pirmasenser, die das vermeintliche 0:3 durch Luka Dimitrijevic wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt bekamen und durch Chessa in der 79. Minute den Pfosten trafen, geschickt verteidigte. „Wir standen vielleicht etwas zu tief“, fand Gästetrainer Fischer, „sind aber sehr zufrieden, in Koblenz mit 2:0 gewonnen zu haben.“ Rot-Weiß kam zu keiner nennenswerten Gelegenheit mehr.
Koblenz: Gaye – Ekallé, Schell, Miotke, Koljic (46. Stojanovic) – Beckenbauer (63. Weidenbach) – Klein, Fouley, Pommer, Ceylan – Mustafa (38. Sagat).
Pirmasens: Reitz – Lo Scrudato, Griess, Frisorger, Hammann – Neufang (71. Cissé), Becker – Dimitrijevic (76. Grünnagel), Schmitt – Krob (89. Neofytos), Chessa.
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Dennis Krob (7., Foulelfmeter), 0:2, Dennis Chessa (42.).