Spielbericht FC Rot-Weiß Koblenz vs. FC-Astoria Walldorf

In der dritten Minute der Nachspielzeit fiel den Koblenzer ein Stein vom Herzen. Ganz später in der Partie gegen den FC-Astoria Walldorf erzielte Dylan Esmel (irgendwie in der Jubeltraube) das Tor zum 2:2-Endstand. Foto: © FC Rot-Weiß Koblenz
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Ein Freistoß, eine Kopfballballverlängerung, ein Schuss – und Dylan Esmel befand sich mitten in einer riesigen Jubeltraube. Nicht viele hatten noch etwas auf den FC Rot-Weiss Koblenz gesetzt, als Quentin Fouley sich auf der linken Seite hinter den ruhenden Ball postierte und Baboucarr Gayé frei nach dem Motto „alles oder nichts“ in den gegnerischen Strafraum sprintete. Ein paar Sekunden später durften sie sich im Heimspiel der „Elf vom Deutschen Eck“ gegen den FC-Astoria Walldorf als Vorbereiter feiern lassen, und Esmel der die Weiterleistung von Gayés Kopf an Walldorfs-Schlussmann Paul Lawall vorbei ins Tor bugsierte, als Torschütze. Weil sich das alles in der dritten Minute der Nachspielzeit ereignete und den Gastgebern einen Punkt für das 2:2-Unentschieden einbrachte, gingen beide Trainer im Rahmen der Pressekonferenz noch einmal auf diese Situation ein. „In letzter Minute den Ausgleich zu kassieren, fühlt sich nicht so geil an“, schilderte Astoria-Trainer Matthias Born. Koblenz‘ Heiner Backhaus war derweil „unendlich stolz auf die Moral und Mentalität der Mannschaft“.

Zweimal lag sein Team zurück, zweimal zeigte es Nehmerqualitäten. In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer nicht viele Aufreger. Ein abgeblockter Volley von Niklas Antlitz nach einem Freistoß Marco Maduzios (12.) war einer von wenigen Höhepunkten. Dass Koblenz sich nur ganz selten in den gegnerischen Strafraum vorspielte, lag an einigen Ungenauigkeiten im letzten Drittel des Spielfelds. Bevor Heiner Backhaus seiner Mannschaft in der Kabine neue Wege aufzeigen konnte, mussten die Rot-Weißen einen Rückstand über sich ergehen lassen. Wie schon in Kassel kassierten die Gastgeber ein Gegentor nach einem ruhenden Ball. Maik Goß hatte zu viel Raum, als der von Andreas Schön geschlagene Freistoß in den Strafraum segelte und er schließlich Maß nahm (45.).

Backhaus setzte zu Beginn des zweiten Durchgangs neue Akzente, indem er zwei Wechsel vornahm. Für Johannes Bender und Nils Fischer betraten Henry-Jon Crosthwaite und Jakob Lemmer den Rasen. Es ging ein Ruck durch die Koblenzer Mannschaft, die sich in den zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichterin Fabienne Michel mehr Chancen erspielte als in den 45 Minuten zuvor. Iosif Maroudis köpfte nach einer Flanke Marko Stojanovics knapp neben das Tor (49.), dann schloss Arthur Ekallé zu zentral auf Torwart Lawall ab. Aber im dritten Versuch klappte es mit den ersten RWK-Treffer seit dem Offenbach-Heimspiel. Ekallé flankte von rechts und Joker Lemmer verwandelte zum 1:1 (54.). „Wir waren in den Minuten vor dem 1:1 zu passiv“, monierte Matthias Born später. Lemmer verpasste in der 64. Minute mit einer weiteren guten Möglichkeit seinen Doppelpack – im Gegenzug der nächste Nackenschlag, und wieder konnte sich der Walldorfer Schütze wahrlich nicht über allzu große Gegenwehr bei der Ballverarbeitung beklagen. Niklas Antlitz war’s einerlei und brachte die Gäste erneut in Führung (65.). 0:1-Torschütze Goß hatte diesmal mit einer Flanke vorbereitet.

Koblenz warf in der hektischen Schlussphase alles nach vorne. Minute 88: Lawall pariert einen Weitschuss von Quentin Fouley klasse. Minute 90: Lawall ist erneut zur Stelle und lenkt einen Esmel-Schuss an den Pfosten. Im dritten Versuch jubelt Koblenz. Esmel zeichnet sich für das zweite Koblenzer Joker-Tor des Abends verantwortlich. Sein Treffer rettete der Backhaus-Elf einen Punkt. „Das Tor war der Lohn für unsere harte Arbeit. Ich hoffe, dass das ein mentaler Befreiungsschlag war“, sagte Backhaus.

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