Leserbrief: Regionalliga ein Pulverfass

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Es braucht nicht lange, um zu erkennen, dass die Regionalligen ein Fehler im deutschen Ligasystem sind. Am Überhang vom Amateur- in den Profibereich wurde ein Flaschenhals installiert, in dem viele Traditionsclubs feststecken. Es braucht eine Menge Geld und unwesentlich weniger Glück, um sich durchzuquetschen. Die Corona-Krise offenbart sämtliche Diskrepanzen währenddessen sich die Südwest und West Verbände als Profi-Liga definieren, deklarieren sich die weiteren Verbände als Amateure.

Eine Lösung? Schwierig! Die Konsequenz? Ein Sommer ohne jegliche Planungssicherheit sowie juristische Streitigkeiten, denn alle Vereine wollen ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen. Währenddessen Vereine aus der Südwest Staffel 42 Spieltage absolvieren müssen, möchte der Nordosten nach elf!! absolvierten Partien einen Aufsteiger melden. Ganz zu schweigen von der Regionalliga Bayern, die ihre letztjährige Runde noch nicht einmal zu Ende gespielt haben. Die Situation komplex.

Die Corona-Krise offenbart die Probleme im System, denn nach 13 Jahren 3. Liga, wurde es nicht geschafft unterhalb der neuen Liga eine entsprechende Pyramide zu installieren. In der aktuellen Form sind die Regionalligen weder attraktiv noch lukrativ. Womöglich wäre am klügsten und am einfachsten die U 23 Teams der Profi-Klubs rauszuziehen, wodurch eine Regionalliga reduziert werden kann. Der Vorschlag dürfte wohl bei den Bundesligisten auf ein Veto stoßen. Mehr Aufsteiger aus der Regionalliga zuzulassen, würde Ärger mit der 3. Liga bedeuten, weil es dort dann noch weniger TV-Gelder gäbe.

Wie geht es weiter mit den Regionalligen? Es kann nicht im Interessen von einer Dachorganisation sein, dass sich sämtliche Verbände verklagen und die Diskrepanzen zwischen den Vereinen immer größer wird. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen und die Problematik wird sich nicht von heute auf morgen lösen lassen, aber ein Ziel muss sein den Übergang zwischen Regionalliga und 3. Liga zuschließen. Ein Vorschlag wäre unterhalb der 3. Liga eine 4. Liga Süd/Nord einzuführen (jeweils 20 Teams zwei Aufsteigern und vier Absteigern in die fünf Regionalligen). Die Durchlässigkeit, das Niveau sowie die Attraktivität könnten deutlich gesteigert werden. Jeder Vorschlag wird seine Gegner finden, dennoch die jetzige Form mit allen ihren Konsequenzen kann nicht im Interesse des deutschen Fußballs sein.

Mit freundlichen Grüßen von zwei Fans aus Ulm (SF/FF)

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